Die erzählung der natur

Das Verständnis von Musik als Sprache geht auf die Beobachtung des Vogelgesangs zurück.

In mythologischen Erzählungen ist die Sprache der Vögel eine heilige Sprache, um mit dem Göttlichen zu kommunizieren. In der ägyptischen Hochkultur wurde die Hieroglyphenschrift als das Alphabet der Vögel bezeichnet, und in der Alchemie der Renaissance bildete der Gesang der Vögel die Grundlage für magische Sprachen, die auch als musikalische Sprachen bezeichnet wurden. In Kunst und Poesie des asiatischen Raumes ist die Natur als Teil der menschlichen Existenz präsent, woher auch Attar stammt.

Das Nachdenken des Menschen über die Phänomene der Natur ist uralt, aber immer stand der „Mensch“ im Mittelpunkt des eigenen Weltbildes. Mit der Industrialisierung wurde die Natur zum romantischen Sehnsuchtsbild und zugleich zur Ressource der Ausbeutung.

Mit der Klimakrise wird uns die Bedeutung unserer natürlichen Umwelt wieder existenziell bewusst. Für eine kulturelle Auseinandersetzung mit der Natur und das Anstoßen eines gesellschaftlichen Wandels sind wir mehr den je auf zeitgemäße Erzählungen zu diesen Themen angewiesen.